Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen
Wirtschaftspolitischer Rahmen für den Handel mit Tabakwaren in Deutschland
I. Wirtschaftliche Rahmenbedingung
Damit entfällt für den Großhandel mit Tabakwaren jegliche Möglichkeit individueller Preiskalkulation nach den wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Betriebes. Die Branche ist einerseits dem fiskalischen Anspruchsdenken hinsichtlich eines angemessenen Aufkommens aus der Tabaksteuer und andererseits dem herstellerindividuellen Handeln der Industrie im Hinblick auf eine subjektive Betrachtung des richtigen Preises für ein Tabakprodukt ausgesetzt.
Vor diesem Hintergrund sind die Einkaufspreise und –konditionen des Handels bei der herstellenden Industrie von besonderer Bedeutung, denn mangels eigener Preisbildungsmöglichkeiten ist der Handel darauf angewiesen, aus der ihm von den Herstellern eingeräumten Handelsspanne seine Kosten zu decken und etwaige Gewinne zu erwirtschaften.
Dem Tabakwaren-Handel in Deutschland stehen international agierende und gesteuerte Hersteller-Unternehmen gegenüber
Ein weiterer in diesem Zusammenhang nicht zu unterschätzender Sachverhalt bildet die internationale Tabakregulierungspolitik. Letztlich mit dem Ziel einer Reduzierung des Tabakkonsums greifen in Europa die EU-Institutionen und die nationalen Regierungen sowie supranationale Organisationen (WHO) massiv in das Marktgeschehen ein. Die starken Regulierungstendenzen – vor allem im Bereich der Kommunikation und Werbung beeinflussen die Markenpolitik der Hersteller ganz erheblich.
II. Politische Rahmenbedingungen für den Tabakwaren-Großhandel in Deutschland
Neben – exemplarisch angeführten – lebensmittelrechtlichen oder auch verbrauchsteuerrechtlichen Auflagen für das herstellende Gewerbe und zum Teilen auch für den rein national tätigen Tabakwaren-Groß- und Einzelhandel gilt es überdies festzustellen, dass der Schutzauftrag den der Staat für verschiedenste Produkte wahrzunehmen hat, bei Tabakerzeugnissen deutlich umfangreicher zu definieren ist. Nichtraucher sind vor den Gefahren des Passivrauchens zu schützen, für Kinder und Jugendliche müssen hohe Hürden gesetzt werden, um den Einstieg ins Rauchen für diesen zu schützenden Personenkreis deutlich zu erschweren, der Umgang mit und die Abgabe von Tabakerzeugnissen muss gesetzlich geregelt werden und überdies gilt es auch erwachsene Raucher über die gesundheitlichen Risiken des Rauchens allumfassend aufzuklären und ihnen Wege zum Ausstieg aus dem Rauchen zu eröffnen.
Zu diesem notwendigerweise durch den Gesetzgeber zu gewährleistenden Gesundheits- und Jugendschutzniveau gibt es innerhalb der gesamten Tabakwirtschaft keine zwei Meinungen..